Die Herausforderung mit den wunderbaren Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind in einem Achtsamkeitstraining oft schnell zu spüren.

Es tut vielen Menschen gut, innerhalb eines festen Rahmens erst einmal sprichwörtlich In-Ruhe-Gelassen zu werden und auch selbst Vieles lassen zu können.

Häufig findet ein Aufatmen statt. Endlich. Wohltuend. So soll es sein.

Es entwickelt sich ein Zustand, der mit einem Gefühl von Entspannung einhergeht. Manchmal nach einer langen Phase der Anspannung.

Sich diesen Zustand zuzugestehen, mit allen Sinnen aufzunehmen, voll auszukosten ist wunderbar und wichtig.

Warum soll ich an diesem Zustand etwas ändern?

Weil er nur die halbe Wahrheit ist.

Ich nehme auch hier gerne wieder den Vergleich mit dem Tennistraining. Auch in diesem Training gibt es Elemente, deren Kernelement das Lassen ist: das lockere Aufwärmen vor dem Training, das Dehnen danach, Massagen… die Phasen der Anspannung vor- oder nachzubereiten, sind wichtige Voraussetzungen für die Kernelemente des Tuns.

Sich in einem ruhigen Raum, mit einer Gruppe Gleichgesinnter und mit professioneller Anleitung in Achtsamkeit zu üben, ist nicht gleichzusetzen mit einer Situation im Alltag, in der das Leben laut und schnell nach einem zu greifen scheint und in der (zusätzlich) auch etwas anderes gefordert ist als das Lassen.

Aber es ist auch hier eine gute Voraussetzung, um sich in der Phase des Tuns keine Zerrung zu holen oder auch nach der Phase des Tuns wieder lockerer zu lassen und zu reflektieren.

Eine formelle Achtsamkeitsübung hat einen Rahmen, der einen Übertrag in den Alltag finden muss. Dort kann sich der Rahmen zu einer Haltung entwickeln.

Ansonsten bleibt die Übung unwirksam, so angenehm sie auch sein mag.

Was denken Sie über das Thema Nebenwirkungen?